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Presse-Grosso – Fusionen nehmen weiter zu
29.06.2017 12:27
von IPS

Presse-Grosso – Fusionen nehmen weiter zu

Die Fusion drei großer Pressegrossisten in Baden-Württemberg wurde Ende Mai vom Bundeskartellamt genehmigt. Das neu entstehende Gemeinschaftsunternehmen "Pressegrosso Südwest" wird über einen Kundenstamm von rund 5.150 Verkaufsstellen für Presseprodukte verfügen und in einem rund 14.000 Quadratkilometer großen Vertriebsgebiet mehr als 4,2 Millionen Einwohner mit Presse versorgen.

Vor dreißig Jahren, im Jahr 1987, gab es etwa 80 Grossobetriebe mit ca. 120 Vertriebsgebieten. Aufgrund der Deutschen Einheit stieg die Zahl der Grossobetriebe Anfang der 90er Jahre auf 102. In dieser Phase gab es in den Städten Berlin, Hamburg, Dortmund, Darmstadt und im Saarland sogar noch konkurrenzierende Grossisten in ein und demselben Vertriebsgebiet. Doch der zunehmende Kostendruck bei gleichzeitig rückläufigen Verkäufen bedingte, dass Grossisten ihre Gebiete zusammenlegten und fusionierten. In den 15 auf die Deutsche Einheit folgenden Jahren schrumpfte die Zahl auf knapp 80 Grossobetriebe zurück. Nach der neuesten Fusion in Baden-Württemberg existieren heute lediglich noch 46 Unternehmen. Diese verteilen sich auf insgesamt 64 Gebiete. Doch auch der größte Teil der konkurrenzierenden Grossobetriebe ist mittlerweile Geschichte: Nur noch in den Städten Hamburg und Berlin (Westteil) wird um die Verlage gewetteifert. Doch auch diese Situation wird sich mit der Konsolidierung auf ein Gebiet in Berlin-West zum nächsten Jahr hin verändern, sodass sich dann nur noch in Hamburg und Umgebung zwei Grossisten die Titel für ein Vertriebsgebiet teilen. IPS geht davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Bereits jetzt kristallisieren sich Grossounternehmen heraus, die noch mehr expandieren wollen und somit weiter zur Verringerung der Betriebe beitragen werden. Der wirtschaftliche Druck auf kleinere Unternehmen mit weitläufigen Gebieten nimmt weiter zu. Organisches Wachstum ist nicht mehr möglich und auch die allgemein sinkenden Verkaufsquoten bleiben ein langfristiges Problem. Ein weiteres Absinken auf 20 bis 30 Grossogroßbetriebe in den nächsten Jahren scheint daher die logische Konsequenz zu sein.


Dabei tragen die immer größer werdenden Vertriebsgebiete zum Verlust der Datentransparenz bei: Vor ein paar Jahren ließen sich Vertriebsdaten von ca. 120 kleineren Gebieten miteinander vergleichen – heute sind es nur noch die Hälfte, Tendenz fallend. Durch die Zusammenlegung inhomogener Gebietsstrukturen wird es immer schwieriger, Verkaufszahlen auf einen Blick vergleichbar zu machen. IPS nutzt dazu vielfältige Analysetools, die in die Tiefe der Vertriebsdaten eintauchen und die relevanten Informationen, beispielsweise auch im Rahmen der Bewertung der Mikromärkte, herausfiltern. Es wird aber auch Aufgabe der Grossisten sein müssen, hier großzügig wesentlich mehr Detaildaten permanent und automatisiert zur Verfügung zu stellen. Pressevertrieb läuft eben nicht von selbst und bedarf intensiver Marktbearbeitung: Vor allem der Nationalvertrieb kann hier durch Objekt-Know-how, Potentialanalysen und die vergleichende Betrachtung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen die notwendigen Impulse für eine optimale Marktausschöpfung setzen.

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