Halbjahresbericht Presse-Grosso 2017: Erneut Rückgang in Absatz und Umsatz
Der Bundesverband Presse-Grosso hat seine Bilanz für das erste Halbjahr 2017 gezogen, die wie schon in den Vorjahren von einem starken Rückgang der Absatzzahlen und einem nicht ganz so starken, aber immer noch deutlichen Rückgang im Umsatz gezeichnet ist.
Seit Jahren sind sowohl der Absatz als auch der Umsatz mit Presseerzeugnissen rückläufig; eine Trendwende ist schon lange nicht mehr in Sicht und wird auch von niemanden ernsthaft erwartet. Diesem Trend folgt auch der aktuelle Halbjahresbericht 2017: In der ersten Hälfte des Jahres 2017 mussten die Grossisten in ihrem Kernsortiment der Presse einen Umsatzrückgang von 8,34 Prozent auf 1,04 Milliarden Euro verkraften, die Absatzzahlen schrumpften noch deutlicher um 13,22 Prozent auf 812 Millionen verkaufte Exemplare. Gleichzeitig kennzeichnet eine von 41,49% auf 43,49% angestiegene Remissionsquote über alle Presseerzeugnisse die Marktsituation. Als Ursache des im Vergleich zu den Vorjahren stärkeren Absatzrückgangs im Gesamtsortiment sind gemäß der Einschätzung des Bundesverbandes Presse-Grosso die zusätzlichen Verkäufe im Non-Press-Bereich zur Fußball-Europameisterschaft 2016 zu sehen, denen in 2017 kein vergleichbares umsatzbringendes Großereignis gegenübersteht. Einen ähnlich positiven Effekt kann man daher erst wieder zur Fußball WM im kommenden Jahr erhoffen.
Unverändert im Übrigen die Gewichtung der Entwicklung im West/Ost-Vergleich der Republik: Absatz- sowie Umsatzzahlen sind im Osten stabiler als in Westdeutschland.
Wie schon seit den letzten Jahren die rückläufigen Absatzzahlen zumindest teilweise durch einen kontinuierlichen Anstieg der Verkaufspreise aufgefangen werden konnten, zeigt die vorangestellte Grafik. Der Umsatzrückgang weist schon seit Jahren einen geringeren Rückgang als der exemplarbezogene Absatz auf. Preiserhöhungen im Pressesegment sind mittlerweile bei den Konsumenten gelernt und akzeptiert. Leider scheint dieses Instrument das einzig probate Mittel zu sein, um zumindest die Erlössituation für alle in der Absatzkette Beteiligten - wenn auch nur eingeschränkt - korrigieren zu können.