Folgen des G20 Gipfels – mit sinkenden Verkaufszahlen ist zu rechnen

Jedem, der die Bilder aus Hamburg gesehen hat, war klar, dass gewohnte Tagesabläufe nicht oder nur unter extremen Bedingungen möglich waren. Brennende Autos, gesperrte Straßen, geplünderte Geschäfte und Anwohner in Angst gehörten während des Gipfels zur traurigen Tagesordnung – betroffen davon war auch die flächendeckende Pressebelieferung.
Obwohl sich der Pressevertrieb Nord – er ist für die tägliche Auslieferung unserer Presseprodukte in Hamburg zuständig - schon Wochen vor dem G20 Gipfel vorbereitet und Personal sowie Lieferfahrzeuge entsprechend aufgestockt hatte, kam es aufgrund der massiven Ausschreitungen zu starken Lieferbehinderungen. Beinahe stündlich änderte sich die Verkehrssituation in der Stadt: Eine Straße, die eben noch befahren wurde, war im gleichen Moment unpassierbar. Ein Zustand, der nicht nur Spediteure vor extreme Herausforderungen stellte. Der gesamte Kundenservice des Pressevertriebs Nord arbeitete auf Hochtouren, um alles dafür zu tun, dass eine möglichst breite Presseversorgung in Hamburg vor und während des Gipfels gewährleistet ist.
Für den Freitag hatten bereits 41 Händler vorab eine Schließung gemeldet. Es wurden dann 2.390 von 2.394 geöffneten Händlern beliefert, lediglich vier mussten buchstäblich im letzten Moment auf der Strecke bleiben. Doch auch bei erfolgreicher Anlieferung war bis dato nicht klar, ob der Händler überhaupt sein Geschäft offen halten konnte. Die Versorgung von Flughafen und Hauptbahnhof funktionierte dagegen erstaunlich gut. Auch die meisten Hotels erhielten nahezu wie gewohnt ihre Presseprodukte. Die Gesamtsituation spitzte sich jedoch am Samstag weiter zu. Viele Straßen in den Bereichen Schanze und Reeperbahn waren noch bis in die frühen Morgenstunden gesperrt, davon waren dann auch drei Liefertouren betroffen. Um sechs Uhr wurde ein neuer Versuch gestartet, alle bis dahin nicht versorgten Händler nochmals anzufahren. Resümee der Nacht: Zu den bereits geschlossenen Händlern konnten weitere acht nicht beliefert werden, davon vier Hotels und vier Händler, deren Geschäfte bedauerlicherweise zerstört und/oder geplündert wurden. Leider mussten viele Händler trotz gelieferter Waren zum Schutz der eigenen Sicherheit ihre Verkaufsstelle schließen oder konnten gar nicht erst öffnen. Am Sonntag war das Bild ähnlich, erneute Straßensperren erschwerten die Anlieferung, die sich bis neun Uhr hinzog. Am Montag kehrte dann langsam wieder so etwas wie Normalität ein und der Kundenservice des Pressevertriebs Nord war verstärkt im Einsatz, um auf Fragen der Händler zu reagieren.
Es liegen schwere Tage hinter Hamburg und seinen Bewohnern. Die Folgen sind derzeit nicht absehbar, und welche negativen Auswirkungen der Gipfel auf die Verkaufszahlen der Verlagsprodukte hat, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Mit Einbußen ist in jedem Fall zu rechnen, denn gerade die besonders umsatzstarken Verkaufstage Freitag und Samstag waren extrem betroffen – nicht zuletzt auch dadurch, dass die Hamburger Innenstadt von Touristen und Anwohnern weitestgehend gemieden wurde und ohnehin viele Geschäfte für die Dauer des Gipfels geschlossen waren. Doch muss erwähnt werden, dass trotz schwerster und nicht vorhersehbarer Ereignisse der Groß- und Einzelhandel in Hamburg die Situation bestmöglich gemeistert hat. Auch IPS konnte durch kurzfristiges und flexibles Agieren unterstützend auf die Bedürfnisse der Handelspartner eingehen.